Einbruchschutz im Ortenaukreis – Sicher durch das ganze Jahr

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Fest steht: Absolut sicher vor Einbrechern sind weder Haus noch Wohnung, trotz aller Sicherheitsmaßnahmen. Dennoch schreckt es viele ungebetene „Gäste“ ab, wenn Sie für den Einbruchschutz im Ortenaukreis einige Vorkehrungen treffen.

Erfreulich lesen sich die aktuellen Einbruchzahlen zum Einbruchschutz im Ortenaukreis. Von Januar bis September ging die Zahl um 20 Prozent zurück. Bereits 2019 gab es mit 327 Wohnungseinbrüchen fast 50 Prozent weniger Diebstähle als noch ein Jahr zuvor. Dieser Trend ist auch bundesweit sichtbar. Gleichzeitig scheiterte im letzten Jahr fast die Hälfte aller Wohnungseinbrüche – es blieb beim Versuch. Die Gründe: adäquates Verhalten, passende Sicherungstechnik und aufmerksame Nachbarn. Einbrecher lassen laut Statistik nach rund drei Minuten vom Vorhaben ab, wenn sie nicht ins Haus oder in die Wohnung gelangen. Oft versuchen sie über Fenster und Fenstertüren, über die Garage und eventuelle Verbindungstüren ins Haus einzusteigen. Gerade in der dunklen Jahreszeit fallen potenzielle Einbrecher noch weniger auf und können sich gut verstecken. Ein guter Grund mehr also, sich bei der Planung in Sachen Einbruchschutz besonders über die Sicherung dieser Hauszugänge Gedanken zu machen.

Anwesenheit & eigenes Verhalten

Sind Sie zu Hause, umso besser. Klingelt es und ein Fremder steht vor der Tür, können Sie sich durch einen Türspion ein erstes Bild vom Besucher machen. Zusatzschlösser mit Sperrbügeln geben Sicherheit beim Türöffnen. Und eine Gegensprechanlage hilft, unerwünschten Eintritt gleich gänzlich zu verhindern.
Einen Aspekt darf man im Falle eines Einbruchs keinesfalls kleinreden: die psychischen Folgen, wird die Privatsphäre auf diese Weise verletzt. Aus diesem Grund kann jeder Bewohner bereits selbst sehr viel tun: Helmut Rieche, Vorsitzender der Initiative für aktiven Einbruchschutz: „Türen immer doppelt abschließen. Fenster, auch bei kurzer Abwesenheit, geschlossen halten. Das eigene Verhalten ersetzt aber nicht den Schutz durch geprüfte Sicherheitstechnik.“

Mechanischer Einbruchschutz

„Die Nachfrage nach Sicherheitstechnik und Smart Home-Lösungen steigt beispielsweise auch in der Region Achern“, beobachtet Jürgen Bär – er ist Inhaber vom Bär Vertriebscenter und ist Experte, wenn es um den Einbruchschutz im Ortenaukreis geht. Generell können Sie Haus oder Wohnung mechanisch und zusätzlich elektronisch sichern: Geprüfte einbruchhemmmende Eingangstüren, Fenster, Balkon- und Terrassentüren sowie Garagentore nach der Widerstandsklasse RC2 bieten bereits einen guten Schutz – RC bedeutet „resistance class“.

Türen, die mechanisch gemäß der Widerstandsklasse RC2 oder höher gesichert sind, halten Einbruchversuchen
eine Zeit lang recht zuverlässig fern. Foto: Pixabay

Denn Einbrecher steigen gern auch über Garagen ein, um durch die Verbindungstür ins Haus zu kommen, und um aus der Garage Gegenstände zu entwenden. „Ein modernes Garagen-Sektionaltor aus Stahl beispielsweise ist heute TÜV-geprüft, selbsthemmend und verhindert durch aktiven Gegendruck, dass es gewaltsam aufgehebelt wird. Für noch mehr Sicherheit sorgt der elektrische Garagentor-Antrieb oder optionales Zubehör wie ein Verriegelungsmagnet. Auch RC2-Sicherheit lässt sich bei diesen Toren nachträglich integrieren“, weiß Sicherheitsexperte Bär. Eine solche RC2-Ausstattung schützt bis zu drei Minuten grundlegend gegen das Eindringen mit einfachen Werkzeugen, wie Schraubendreher, Zangen oder Keile und ist besonders für ebenerdige Zugänge empfehlenswert. Keller- und Nebeneingänge sollten ebenfalls gesichert sein, am besten durch zusätzliche Querriegelschlösser und Gitterrostsicherungen an den Kellerschächten. Ebenso helfen einbruchhemmende Roll- und Klappläden. Bei üblichen Roll- und Klappläden verhindern mechanische Zusatzsicherungen zumindest das Hochschieben oder Öffnen.

Smarter Einbruchschutz

Smarte Anwendungen da, Smart Home-Szenarien dort – hat die mechanische Sicherung ausgedient? Mitnichten. Vielmehr ist heute die richtige Kombination entscheidend.
In einem modernen Smart Home wird die gesamte Haustechnik (Zugänge, Rollläden, Licht, Heizung sowie Haushalts- und Multimediageräte) zentral und ausschließlich über das Smartphone oder mittels Sprachassistenz (wie Alexa, Siri oder Assistant) gesteuert. „Smart Home-Anwendungen erhöhen in erster Linie den Komfort. So ist zum Beispiel das Garagentor einfacher zu bedienen – indem ich es bequem von meinem Handy aus öffnen und schließen oder von überall kontrollieren kann, ob das Tor auch wirklich geschlossen ist“, so Fachhändler Jürgen Bär zu den Vorteilen. „Oder es lassen sich Nutzungsrechte vergeben und mehreren Personen erlaubt sein, das Tor zu öffnen.“ Eine mechanisch per RC2-Ausstattung gesicherte Eingangstür etwa lässt sich ebenfalls um smarte Funktionen ergänzen: Auf Wunsch öffnet sie sich per Fingerprint auch schlüssellos oder ist per App steuerbar.

Foto: Pexels/mustafa ezz

Abschrecken kann smart gesteuerte Technik in jedem Fall und so neben dem Komfort gleichzeitig die Sicherheit erhöhen: Über programmierte und voreingestellte Szenarien lässt sich simulieren, dass jemand zu Hause ist: Musik und Stimmen sind zu hören, Räume zeitweise beleuchtet und die Rollläden schließen abends automatisch zu einer bestimmten Zeit. Morgens öffnen sie sich wieder. Sobald sich jemand dem Grundstück oder Zugängen unzulässig nah kommt, schaltet sich auf Wunsch über vernetzte Bewegungsmelder automatisch das Außenlicht an. Oder es wird die Alarmanlage ausgelöst, versucht ein Einbrecher die Rollläden aufzuhebeln. Der Alarm ertönt auch, sobald ein unbefugter über eine (Neben-)tür ins Haus oder in die Wohnung gelangen will. Der abwesende Bewohner erhält dann automatisch eine Push-Nachricht und kann sogleich die Polizei benachrichtigen. Über Kameras im Außen- und Innenbereich kann man sich von unterwegs aus mobil überzeugen, dass zu Hause alles in Ordnung ist. Zusätzlich machen sie verdächtige Personen aus, die die Situation vor Ort eventuell auskundschaften könnten.

Doch es muss nicht gleich ein komplexes, vielleicht gar kabelgebundenes Smart Home-System sein, um einem Einbruch vorzubeugen. Smarte, funkbasierte Einstiegspakete für wenige hundert Euro zusätzlich zur mechanischen Sicherung sind gut investiertes Geld. Gut zu wissen: Im Jahr 2019 scheiterte die Hälfte aller Einbruchversuche laut der Inititative für aktiven Einbruchschutz an diesem Mix von mechanischer und smarter Sicherheitstechnik.
Setzen Sie dann noch auf die Datensicherheit Ihrer smarten Technik, umso besser. Wählen Sie beispielsweise ein System, das auch ohne aktive Internetverbindung läuft, machen Sie regelmäßig Updates und ändern Sie Zugriffsrechte! Dann sind Sie auch vor Hackern sicher – den Einbrechern des digitalen Zeitalters –, die es auf Ihre Daten und letztlich auf Ihr Eigentum abgesehen haben.

Den Hausrat versichern

Haben es Eindringlinge trotz diverser Sicherheitsvorkehrungen doch geschafft, Ihr Zuhause nach Wertgegenständen zu durchsuchen, eventuell Räume verwüstet und die Ausstattung entwendet und beschädigt, lassen sich wenigstens diese Verluste abfedern: Eine vorab abgeschlossene Hausratversicherung ersetzt in diesem Fall die materiellen Schäden bei einem Einbruch. Pascal Sutterer, Versicherungsfachmann der Gothaer in Achern ist Experte, was den Einbruchschutz im Ortenaukreis angeht: „Durchschnittlich 3.250 Euro Schaden entstehen pro Einbruch. Smartphone, Tablet, Heimkino-Anlage, hochwertige Einbauküchen und E-Bike gehören für viele Haushalte heute zum Status quo. Und mit zunehmendem Einkommen und Lebensalter steigt der Wert des Hausrats – daher ist ein angemessener Schutz des Eigentums unverzichtbar“, empfiehlt er und rät zu einem individuellen Schutz je nach Bedarf. Zusatzbausteine innerhalb der Hausratversicherung beispielsweise sicherten unter anderem Fahrrad- oder E-Bike-Diebstahl ab, ebenso Glasbruch, Vermögensschäden, Internet und Elektronikgeräte oder auch die Smart Home-Anlage, so Sutterer weiter.

Doch welche der Versicherungen ist für welche Unwägbarkeit hilfreich? Die Hausratversicherung deckt finanzielle Verluste an Ihrem Hausrat wie Möbel oder elektrische Geräte durch Schäden ab, die durch Einbruchdiebstahl, Brand oder Sturm an Ihrem Hausrat entstehen. Eine Haftpflichtversicherung hingegen schützt Sie, wenn andere Personen oder fremdes Eigentum durch Sie zu Schaden kommen. Und die Wohngebäudeversicherung hilft, wird Ihr Haus beispielsweise durch ein Unwetter beschädigt.

Fördergelder für den Einbruchschutz

Übrigens: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergibt Fördergelder sowohl für den Einbau zertifizierter mechanischer Sicherungen als auch für zertifizierte elektronische Überwachungstechnik. Sie können als Mieter oder Eigentümer über das KfW-Zuschussportal entweder einen Zuschuss (455-E) von maximal 1.600 Euro beantragen oder über Finanzierungspartner den Altersgerecht-umbauen-Kredit (159) in Höhe von 50.000 Euro – egal, wie alt Sie sind.

Sie wollen mehr Informationen?

Zum Einbruchschutz im Ortenaukreis und generell informieren das Landeskriminalamt Baden-Württemberg und das Polizeipräsidium Offenburg. Neben (Online-)Informationsveranstaltungen bietet die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle auf Anfrage kostenlose Vor-Ort-Beratungen zu mechanischen Sicherungseinrichtungen für Haus und Wohnung an. Bauherren können vor Baubeginn ihre Pläne vorlegen und sich zu geeigneten Schutzmaßnahmen beraten lassen:

  • Beratungsstelle Offenburg Tel. 0781/21-4515, -4531, -1041
E-Mail offenburg.pp.praevention@polizei.bwl.de
  • Beratungsstelle Rastatt Tel. 07222/761-405, -400 oder 0781/21-1041
E-Mail offenburg.pp.praevention@polizei.bwl.de

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